Stadtbahn für die Region Münster

Münsterliste schlägt nachhaltiges Verkehrskonzept vor

In Münster wird viel und gern diskutiert und auch einiges in Verkehrsversuchen ausprobiert. Natürlich ist jegliche Förderung des Radverkehrs und auch des Fußverkehrs begrüßenswert. Doch viele Radfahrer*innen nutzen im täglichen Gebrauch die Leeze nur bei gutem Wetter und bei überschaubaren Wegstrecken. Dieses Dilemma versucht die lokale Politik und auch die Stadtverwaltung mit Geld (und roter Farbe) zuzuschütten. Doch die Erfolge – gemessen am Zuwachs des regionalen Verkehrs auf dem Fahrrad nach und von Münster – sind erwartungsgemäß überschaubar.

„Münsterland S-Bahn“ – Zukunftsgeschichte auf bestehenden Gleiskörpern

Derzeit gibt es eine wohlklingende Erzählung, dass in ein paar Jahren die „Münsterland S-Bahn“ verwirklicht würde. Bis dahin soll mit zusätzlichen Busspuren in der Stadt der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Münster schneller und damit attraktiver werden. Busfahrer*innen freuen sich über jegliche Beschleunigung des ÖPNVs in Münster, fürchten aber zu recht, dass dann in den Bussen ständig Belastungszustände herrschen, als wenn es regnen würde. Natürlich steht die Münsterliste dem Vorschlag der Stadtwerke Münster von 2019 – dem „Metrobus-Konzept“ – positiv gegenüber. Aber es reicht nicht, um dauerhaft und zukunftsorientiert die Mobilität im Münsterland nachhaltig zu gestalten.

Bahn in Münster-Häger.

Die Erzählung von der „Münsterland S-Bahn“ ist eine Zukunftsgeschichte auf bestehenden Gleiskörpern. Selbstverständlich ist dieses Konzept begrüßenswert, auch wenn es insbesondere die Verkehrsprobleme in der Innenstadt von Münster nicht lösen kann und wird.

Das Schienennetz im Münsterland ist sehr auf die Domstadt fixiert, was Hoffnung macht und zugleich – insbesondere durch den über die gleichen Gleise geleiteten Fernverkehr der Bahnanbieter – Sorgen bereitet: Die vorhandenen Schienenkapazitäten reichen nicht aus, um alle 20 Minuten Nahverkehr in alle Richtungen pendeln zu lassen und gleichzeitig den überregionalen Verkehr noch weiter auf die Schiene zu verlagern.

Wie könnte für die Stadt und das Münsterland das Problem gelöst werden?

Zunächst muss festgehalten werden, dass eine Lösung nicht allein für die aktuellen Verkehrsprobleme gesucht werden muss, sondern diese auch zukünftigen Generationen die Mobilität in der Stadtregion Münster sichert. Zudem muss vor dem Hintergrund der Klimakrise natürlich eine nachhaltige Lösung gefunden werden. Auch wenn es in Münster wie ein Rückgriff auf Konzepte aus längst vergangenen Zeiten erscheint, wagt die Münsterliste es, eine Stadtbahn für Münster und das Münsterland vorzuschlagen.

Die Münsterliste schlägt neu zu bauende Stadtbahnlinien (in blau) zur Ergänzung der vorhandenen Schienenweg (in grün) vor.


Planerische Grundlage dafür sind aktuellen Pendler*innenströme der Gegenwart. Gemeinsam mit der Verkehrsplanung muss zwingend die Entwicklung (Wohnen, Arbeit, Ausbildung, Gewerbe und Kultur) des Münsterlandes gemeinsam in der Stadtregion eingeplant werden.

Eine sinnvolle Zukunftsmaßnahme

Mit dem Hintergrund dieser Perspektive sind selbst die – über Jahrzehnte verteilten – Investitionskosten für eine Stadtbahn im Münsterland überschaubar und aus unserer Sicht vertretbar.
Für lange Zeit wird der schienengebundene Verkehr, der vielfach schon heute mit moderner klimafreundlicher Technik ausgestattet ist, der ökologisch und ökonomisch sinnvollste Verkehrsträger neben dem Fuß- und Fahrradverkehr sein. Deshalb sind Investitionen in ein regionales S-Bahn-System – ergänzt um eine Stadtbahn in Münster und deren Weiterführung ins Münsterland – eine sinnvolle Zukunftsmaßnahme, von der noch einige Generationen profitieren werden.

Auf der Karte oben sind grün die bestehenden Gleise im Münsterland, die für den S-Bahnbetrieb in Frage kommen, eingezeichnet. Ergänzt wurden erste Vorschläge für mögliche regionale Stadtbahnstrecken (blau markiert), die überwiegend auf und an den bestehenden Straßen verwirklicht werden könnten.

Erster Aufschlag

Unser Vorschlag soll aber lediglich ein erster Aufschlag sein. Wir sind der Überzeugung, dass nur mit einer breiten Diskussion der Einwohner*innen in Münster und den Umlandgemeinden die beste Lösung gefunden werden kann. Deshalb landen wir alle ein, sich an der Diskussion zu beteiligen. Dabei ist für uns das „wie“ und nicht das „ob“ entscheidend.

Im Münsterland könnte eine Linie von Emsdetten über Saerbeck, den FMO nach Greven und von dort weiter nach Kinderhaus führen. Nach einer Umrundung der Kernstadt von Münster führt die Linie hinaus nach Albachten und weiter nach Bösensell, Nottuln und Billerbeck bezihungsweise nach Senden und Lüdinghausen. Eine weiter Linie könnte von Sassenber über Warendorf, Freckenhorst, Everswinkel und Alverskircxhen nach Wolbeck und von da weiter nach Münster führen.

Stadtbahn in Münster

Vorschlag für die erste neue Stadtbahnlinie in Münster.

Auch in Münster sollte möglichst bald wieder ein Straßenbahn beziehungsweise eine Stadtbahn verkehren. Die Münsterliste schlägt vor, den noch immer wachsenden Stadtteil Gievenbeck, der nach Auffassung der Münsterliste auch eine eigene Bezirksvertretung bekommen sollte (siehe: Mehr lokale Demokratie), sowie die Unikliniken sollten mit einer Ringlinie mit der Innenstadt und dem Hauptbahnhof verbunden werden. Die Schienen rund um den Stadtkern Münsters sollten von den regionalen Stadtbahnen, die möglichst von der erweiterten Stadtregion Münster (siehe: Einwohner*innen an der Stadtregion Münster beteiligen) betrieben werden sollten, ebenso genutzt werden, wie die möglichen innerstädtischen Stadtbahnlinien nach Nienberge und Hiltrup-Ost.

Schreib uns bitte Deine Meinung: mail@münster-ist-bunt.de.